Start des Schülerwettbewerbs „Spurensuche 2.0“

8. November 2011

Raus aus dem Klassenzimmer – rein ins Forschungslabor.
Die Landeshauptstadt Magdeburg sucht ab sofort im Rahmen eines Schülerwettbewerbes Ideen für schulische Forschungsprojekte. Bei „Spurensuche 2.0“ können Schüler gemeinsam mit Wissenschaftlern ein Forschungsprojekt umsetzen. Das Beste daran: Die Umsetzung wird von der Stadt finanziell gefördert. 

Wie ein solches gemeinsames Forschungsprojekt aussehen könnte, haben knapp 40 Schülerinnen und Schüler des Werner-von-Siemens-Gymnasiums und des Geschwister-Scholl-Gymnasiums heute im Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg (MPI) in Gesprächen mit Wissenschaftlern des Institutes ausgelotet.

"Eines der wichtigsten Entwicklungsziele der Stadt ist es, den Wissenschaftsstandort Magdeburg zu stärken. Mit dem Wettbewerb wollen wir Schüler für Wissenschaft begeistern und neue Kooperationen zwischen den Schulen und den wissenschaftlichen Einrichtungen der Stadt anstoßen", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper zum Ziel der Initiative.

Gemeinsam mit den Hochschulen und Forschungseinrichtungen wurde das Konzept „Spurensuche 2.0“ entwickelt, mit dem Magdeburg im Frühjahr das Finale des deutschlandweiten Wettbewerbes „Stadt der jungen Forscher“ erreichte. Auch wenn es für den Titel nicht ganz gereicht hat, wurden die Ideen aus Magdeburg sehr positiv bewertet.

„Wir haben in den vergangenen Wochen das Konzept angepasst und weiterentwickelt, so dass wir es nun in den kommenden Monaten umsetzen können. Im Mittelpunkt steht ein Wettbewerb, bei dem Schüler ab der 8. Klasse gemeinsam mit  Mentoren aus der Wissenschaft ein Forschungsprojekt entwickeln und im nächsten Jahr umsetzen werden“, erklärt  Dr. Klaus Puchta, Leiter des Teams Wissenschaft der Landeshauptstadt Magdeburg.

Zahlreiche Magdeburger Wissenschaftler haben sich bereit erklärt, ein Schulprojekt zu betreuen, so auch die wissenschaftliche Mentoren aus dem Max-Planck-Institut Magdeburg Dr. Andreas Voigt, Sabine Kluge, apl. Prof. Dr. Heike Lorenz und Matthias Borowiak, die heute im Rahmen des bundesweiten Max-Planck-Tages Einblicke in ihre Arbeit gaben.

In Magdeburg gib es bereits eine Vielzahl von Aktivitäten, Kinder und Jugendliche an wissenschaftliches Arbeiten heranzuführen. Kinderuni, Juniorcampus oder studium schnupperale sind nur einige Beispiele dafür.

Dr. Andreas Voigt organisiert zweimal jährlich das Schülerpraktikum Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik am Max-Planck-Institut. „Uns Wissenschaftler treibt dabei die Motivation, unseren Nachwuchs für die kommenden Jahre zu fördern“, begründet er das Engagement. „Voraussetzung dafür ist, dass wir gute Kooperationspartner in den Schulen finden.“

Projektideen gesucht – Schüler gehen auf Spurensuche

Schüler ab der 8. Klasse sind nun aufgefordert, ihre Ideen bis zum Ende des Jahres bei der Landeshauptstadt Magdeburg einzureichen. Eine Jury wird dann im Januar die zu fördernden Projekte auswählen. Bis Ende Juni 2012 haben die Schülerteams dann Zeit, gemeinsam mit ihrem Wissenschaftler das Projekt umzusetzen. Die Umsetzung der Projektideen wird finanziell gefördert. Mit maximal 1.500 Euro pro Projekt werden für Magdeburger Schulen Material- und Sachkosten übernommen.

Die Projektergebnisse werden in der Woche vor den Sommerferien 2012 einem breiten Publikum präsentiert. Dabei werden die Schüler von Studierenden aus dem Bereich Medienbildung der Otto-von-Guericke-Universität unterstützt, die den Teams bei der professionellen Präsentation der Ergebnisse helfen.

Onlineplattform forschung-findet-stadt.de

Ideen und Anregungen für Forschungsthemen finden Schüler und Lehrer auf der neuen Onlineplattform www.forschung-findet-stadt.de. Hier wurden die bereits zahlreich bestehenden Angebote aus den wissenschaftlichen Einrichtungen und die Ansprechpartner der Wissenschafts- und Bildungseinrichtungen zusammengefasst. Darüber hinaus sind alle notwendigen Informationen zum Schülerwettbewerb zu finden. Insbesondere haben Wissenschaftler, die ein Schulprojekt betreuen wollen, ein eigenes Profil mit Themenvorschlägen und Kontaktdaten hinterlegt.

„Wir wollen Hemmschwellen gegenüber der Wissenschaft abbauen. Wichtig ist daher auch eine unkomplizierte Kontaktaufnahme zu den Wissenschaftlern und die Bündelung der Angebote“, fasst Dr. Klaus Puchta zusammen. „Die wissenschaftlichen Einrichtungen und die Schulen der Stadt sollen enger zusammenrücken.“  

„Spurensuche 2.0“ ist in einer intensiven Zusammenarbeit zwischen der Stadt, den Wissenschaftseinrichtungen und den Schulen erarbeitet worden und wird nun in dieser Zusammenarbeit umgesetzt werden. Kultusminister Stephan Dorgerloh hat die Schirmherrschaft über „Spurensuche 2.0“ übernommen. Finanziell unterstützen die ÖSA-Versicherungen die Initiative.

Hintergrund

Mit dem bundesweiten Max-Planck-Tag möchte die Max-Planck-Gesellschaft die Öffentlichkeit auf die breite Palette ihrer Forschungsthemen und die Vielzahl ihrer Institute aufmerksam machen. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Max-Planck-Gesellschaft beziehungsweise ihres Vorgängers, der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, öffnen am 11. November 2011 deutschlandweit zahlreiche der rund 80 Max-Planck-Institute ihre Türen.

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