Prof. Dr.-Ing. Andreas Seidel-Morgenstern zum Fellow der International Adsorption Society ernannt
Würdigung der wissenschaftlichen Leistungen zu Trennung und Aufreinigung von Stoffgemischen
Das Direktorium der International Adsorption Society (IAS) hat Prof. Dr.-Ing. Andreas Seidel-Morgenstern, Direktor und Forschungsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg, zum Fellow ernannt. Mit dieser Ehrung werden die maßgeblichen Leistungen wiedergespiegelt, die Andreas Seidel-Morgenstern zur Wissenschaftsgemeinschaft auf dem Gebiet der Adsorption beigetragen hat. Zudem wird seine langjährige führende Rolle in der IAS und seine Mitwirkung an den Konferenzen zu den Grundlagen der Adsorption (Fundamentals of Adsorption FOA) anerkannt.
Die effiziente und zuverlässige Trennung und Aufreinigung von Stoffgemischen sind in der chemischen und pharmazeutischen Industrie und in der Biotechnologie von großem Interesse. Dabei hängt die geeignetste Technik stark von den konkreten Trennaufgaben und den zu prozessierenden Mengen ab. Das Thema adsorptive Trennprozesse zählt zu den Forschungsschwerpunkten von Prof. Andreas Seidel-Morgenstern. Bei den Verfahren basiert die Trennwirkung auf der selektiven Bindung von flüssigen oder gasförmigen Gemischbestandteilen an festen Oberflächen. Er untersucht mit seiner Forschungsgruppe in unterschiedlichen Projekten systematisch verschiedene alternative Möglichkeiten der Stofftrennung sowie gezielte Prozesskombinationen, insbesondere zur Trennung von Paaren von spiegelbildlichen Molekülen (Enantiomeren) und zur Aufreinigung von Naturstoffen.
Der Weg in die internationale Wissenschaftsgemeinschaft begann für Andreas Seidel-Morgenstern zunächst steinig. Nach seiner Promotion zur adsorptiven Wasserreinigung in der Akademie der Wissenschaften der DDR im Jahr 1987 wurde es ihm aus politischen Gründen untersagt, im Mai 1989 auf eine persönliche Einladung der IAS an der Konferenz „Fundamentals of Adsorption“ (FOA) in Sonthofen (Bayern, damalige BRD) teilzunehmen.
Nach der deutschen Wiedervereinigung konnte Andreas Seidel-Morgenstern regelmäßig an der FOA teilnehmen, die alle drei Jahre auf jeweils wechselnden Kontinenten stattfindet. Ihm gelang es, die europäische FOA für das Jahr 2016 nach Deutschland zu holen. Die von ihm organisierte 12. Tagung wurde im Mai / Juni 2016 in Friedrichshafen / Bodensee mit ca. 320 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus 32 Ländern sehr erfolgreich durchgeführt.
Im Rahmen der 13. FOA 2019 in Cairns (Australien) wurde Andreas Seidel-Morgenstern zum Präsidenten der IAS berufen. Gegenwärtig organisiert er den Auswahlprozess der 15. FOA Tagung 2025 in Europa.
Über die International Adsorption Society
The International Adsorption Society erkennt mit dem Status des IAS Fellow Mitglieder an, die mindestens seit zehn Jahren Mitglieder sind, die maßgebliche Leistungen im Fachgebiet errungen und zu dessen Weiterentwicklung beigetragen haben, und die sich in ihrem Einsatz um die IAS verdient gemacht haben.
Die IAS vereint Mitglieder aus Industrie, Akademie und Behörden und hat zum Ziel, das Fachgebiet der Adsorption weiterzuentwickeln – beginnend bei den molekularen Grundlagen der Thermodynamik von Adsorptionsprozessen bis hin zum Design und zur Optimierung von industriell relevanten Trennprozessen. Die IAS organisiert alle drei Jahre die internationale Konferenz „Fundamentals of Adsorption“.