Dr.-Ing. Tanja Vidaković-Koch leitet neue Forschergruppe am Max-Planck-Institut in Magdeburg

1. Oktober 2018

Zum 1. Oktober 2018 nimmt eine neue Forschergruppe unter der Leitung von Dr.-Ing. Tanja Vidaković-Koch ihre Arbeit am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg auf. Die Gruppe möchte geeignete Lösungen für die Speicherung erneuerbarer Energien mit Hilfe elektrochemischer Verfahren finden.

Der notwendige Übergang zur Nutzung erneuerbarer Energien wie Sonnenenergie, Wasser- oder Windkraft erfordert neue wissenschaftliche und technologische Lösungen. Der Speicherung erneuerbarer Energien kommt hier eine Schlüsselstellung zu. Ein oft diskutiertes Szenario hierfür ist die chemische Umwandlung leicht verfügbarer chemischer Verbindungen wie Wasser oder Kohlendioxid in Energieträger wie Wasserstoff oder Alkohole. Auch wenn man Wasser auf verschiedenen Wegen in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen kann, erweist sich die elektrochemische Zerlegung als besonders attraktiv. Durch die steigenden Anteile von erneuerbaren Energien kommt es zur teilweisen Überproduktion von elektrischer Energie. Um diesen Überschuss zu nutzen und das Stromnetz stabil zu halten, sind Prozesse nötig, die schnell zu- oder abgeschaltet werden können. Wegen ihrer schnellen Dynamik und der Möglichkeit, sie in kleine und effiziente Module zu verpacken, sind elektrochemische Prozesse dafür sehr gut geeignet.

Zurzeit sind jedoch die meisten elektrochemischen Verfahren, die für diese neuen Herausforderungen geeignet wären, technisch noch nicht ausgereift. Neben Wegen zur Verbesserung der bestehenden Prozesse gibt es also auch Raum für das Konzipieren neuer Prozessdesigns. Wissenschaftliche Untersuchungen von grundlegenden Prozessen der Elektrokatalyse werden eine große Rolle spielen. Die praktische Umsetzung und Effizienz neuer technologischer Lösungen wird wesentlich vom Design und der Optimierung der elektrochemischen Reaktoren abhängen. Tanja Vidaković-Koch möchte daher in ihrer Forschung am Max-Planck-Institut sowohl grundlegende Fragen wie die Reaktionsmechanismen untersuchen als auch anwendungsorientierte, wie die Entwicklung von Elektroden und Reaktoren. Im Mittelpunkt ihres Interesses werden vor allem die Wasserelektrolyse, das Chlorrecycling und elektroenzymatische Prozesse stehen.

Im Rahmen des Forschungsnetzwerkes MaxSynBio der Max-Planck-Gesellschaft möchte sie sich zudem schwerpunktmäßig weiter der Entwicklung einer synthetischen Zelle widmen, die zum Beispiel chemische Energie direkt in elektrische Energie umwandeln kann. Die neue Gruppe Elektrochemische Energieumwandlung um Tanja Vidaković-Koch verstärkt am Magdeburger Max-Planck-Institut die Aktivitäten zur Energieforschung in der Abteilung Prozesstechnik von Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher.

       

     

Über Dr.-Ing. Tanja Vidaković-Koch

Tanja Vidaković-Koch hat in ihrer Heimat Serbien an der Universität Belgrad Chemieingenieurwesen studiert. Von 2002 bis 2007 war sie am Max-Planck-Institut Magdeburg wissenschaftlich tätig, im Jahr 2005 promovierte sie an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Von 2007 bis 2011 wirkte sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik. Seit 2011 ist Tanja Vidaković-Koch Teamleiterin für Enzymatische Brennstoffzellen und Synthetische Zellen in der Abteilung Prozesstechnik (Leitung Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher) am Max-Planck-Institut Magdeburg.

 

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