Max-Planck-Institut Magdeburg kooperiert mit Shanghai University zu Methoden der Modellreduktion
Wissenschaftler der Fachgruppe Numerische Methoden der System- und Regelungstheorie am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg werden in den kommenden drei Jahren noch enger mit der Shanghai University, China, und der dortigen Fakultät für Mechatronik und Automatisierung zusammenarbeiten. Ziel ist es, Methoden zu entwickeln, die hochkomplexe dynamische Systeme mathematisch beschreiben.
Mit einer Laufzeit von drei Jahren von Oktober 2016 bis September 2019 wurden die wissenschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen, der Austausch von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie gemeinsam durchzuführende Kurse und Workshops vereinbart.
Die Grundlagen für die Kooperation wurden von 2013 bis 2015 gelegt. Dr. Xin Du, Associate Professor an der Schule für Mechatronik und Automatisierung an der Shanghai University, war in dieser Zeit als Gastwissenschaftler am Max-Planck-Institut Magdeburg in der Arbeitsgruppe Modellreduktion bei Prof. Peter Benner tätig. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit wird nun intensiv fortgesetzt.
„Das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg wird unter diesem Programm mit einer aufstrebenden und für uns in wissenschaftlich relevanten Bereichen exzellenten Universität zusammenarbeiten. Der Austausch von wissenschaftlichem Nachwuchs zählt dazu“, benennt Professor Benner, Direktor und Leiter der Fachgruppe Numerische Methoden in der System- und Regelungstheorie, die Ziele der Kooperation.
Im Rahmen des Projektes sollen neue Methoden entwickelt werden, die es ermöglichen, eine optimale Approximation (Annäherung) an ein hochkomplexes, hochdimensionales System durch ein einfacheres Ersatzmodell zu erreichen. Solche Modelle beschreiben mathematisch Dynamiken, die zum Beispiel einem Mikrochip oder, auf der anderen Seite der Skala, großen Strukturen wie einem Gebäude, innewohnen. Diese Objekte schwingen bzw. arbeiten in ganz unterschiedlichen Frequenzbereichen zwischen 10 Hertz bis 10 Gigahertz.
Klassische Methoden der Modellierung berücksichtigen die unterschiedlichen Arbeitsfrequenzen nur unzureichend. Die Wissenschaftler wollen nun Methoden entwickeln, die auf ein optimiertes Verhalten gerade im relevanten Frequenzbereich abzielen.
Anwendung finden diese Methoden zum Beispiel in der Modellierung von aktiven Systemen für die Dämpfung von Schwingungen von Brücken und Hochhäusern, der Entwicklung von Reglern in der Fahrzeuginformatik wie zum Beispiel in der Motorsteuerung oder in elektronischen Schaltungen in Smartphones.