Starke Nachfrage nach Studiengang Biosystemtechnik

13. Oktober 2005

Der im Jahr 2004 neu eingerichtete ingenieurwissenschaftliche Studiengang Biosystemtechnik hat sich zu Beginn des Wintersemesters 2005/2006 als Anziehungspunkt für Studieninteressenten aus ganz Deutschland erwiesen. Rund 140 Interessenten sendeten ihre Bewerbungen an das Dezernat für Studienangelegenheiten der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Von den 140 Bewerbern für den Studiengang Biosystemtechnik schrieben sich zu Beginn des Wintersemester 2005/2006 insgesamt 77 Studienanfänger in den Studiengang ein, der aufgrund des örtlichen Numerus clausus (N.C.) zulassungsbeschränkt ist.

Der Studiengang Biosystemtechnik ist auf zehn Semester angelegt. Ziel ist die systembiologisch orientierte Ausbildung von Diplom-Ingenieuren bzw. Diplom- Ingenieurinnen in Grundlagen- und Anwendungsfächern aus den Bereichen Ingenieurwesen, Medizin und Naturwissenschaften. Vorlesungen aus weiteren Fächern, insbesondere der Mathematik und Informatik , ergänzen den Ausbildungsweg.

Mit der Einrichtung des Studienganges Biosystemtechnik wurde die Otto-von-Guericke-Universität den rasanten Entwicklungen im Bereich der Biotechnologie gerecht: Bio-, Ingenieur- und Systemwissenschaften werden nun stärker vernetzt und Fachleute ausgebildet, die gemeinsam mit Medizinern und Naturwissenschaftlern fachübergreifende Projekte realisieren können.

Entsprechend der Interdisziplinarität tragen die Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik, die Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik, die Fakultät für Naturwissenschaften und die Medizinische Fakultät gemeinsam den Fächerkatalog des Studienganges. Forschungsschwerpunkte sind neben Zellkulturtechnologie, Neurobiologie und Systembiologie auch die Immunologie, die z.B. den Einsatz von Biochips zur Genomanalyse untersucht. Anhand mathematischer Modellierung wird unter anderem die Virusvermehrung durch Säugerzellen erforscht.

Mehrere Projekte des Studienganges werden in enger Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technisch er Systeme in Magdeburg realisiert. Forschungsschwerpunkte des Institutes finden sich in Vorlesungsinhalten wieder. Die Studenten werden somit bereits in den Lehrveranstaltungen des Grundstudiums an die Spitzenforschung herangeführt. Theorie und Praxis sind daher vom ersten Semester an eng miteinander verknüpft. Zu den beruflichen Einsatzfeldern für Absolventen eines Studiums der Biosystemtechnik zählen die Grundlagenforschung in Ingenieurwissenschaften, Biologie, Neurowissenschaften und Medizin, die angewandte Forschung für Industrieunternehmen in Pharmazie, Medizintechnik und Biotechnologie sowie die Tätigkeit in Industrie und Fachbehörden.

Über das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme

Das 1996 gegründete Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme ist das erste ingenieurwissenschaftliche Institut der Max-Planck-Gesellschaft und nimmt eine wichtige Brückenfunktion zwischen ingenieurwissenschaftlich ausgerichteter Grundlagenforschung und industrieller Anwendung ein. Das Magdeburger MPI sieht seine Funktion insbesondere in der Erforschung und Weiterentwicklung komplexer Systeme der chemischen und biologischen Prozesstechnik sowie der Systembiologie. Die Vielfalt des Forschungsgebietes spiegelt sich unter anderem in der Organisationsstruktur des Instituts wider, welches in sieben Fachgruppen gegliedert ist. Derzeit sind ca. 170 Mitarbeiter und Gastwissenschaftler am Institut tätig. Geschäftsführender Direktor ist seit Januar 2005 Prof. Dr.-Ing. Udo Reichl.

Über die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V.

Das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme arbeitet unter dem Dach der Max-Planck-Gesellschaft e.V. Die Max-Planck-Gesellschaft ist eine unabhängige gemeinnützige Forschungsorganisation. Sie wurde am 26. Februar 1948 – in Nachfolge der bereits 1911 errichteten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft – gegründet. Die Max-Planck-Gesellschaft unterhält derzeit 80 eigene Institute, Forschungsstellen, Laboratorien und Arbeitsgruppen.

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