Größte Gefahr für Weiterentwicklung des Max-Planck-Institutes in Magdeburg

Ob der sich zuspitzenden Raumnot ist das Kuratorium des Magdeburger Max-Planck-Instituts (MPI) für Dynamik komplexer technischer Systeme in großer Sorge, wie sich geplante neue Forschungsprojekte am Standort realisieren lassen. Grund ist die immense Verzögerung eines Bauvorhabens des Landes für die Otto-von-Guericke-Universität, die seit 2002 Räume im MPI nutzt.

27. November 2007

Als Ergebnis ihrer Sitzung vom 22. November 2007 haben die Mitglieder des Kuratoriums in einem Brief den Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt auf die in Verbindung mit der 1998 erfolgten Ansiedlung des MPI in Magdeburg getroffenen Vereinbarungen hingewiesen. Die gegenwärtige Situation birgt größte Gefahr für den Wissenschaftsstandort.

Das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme hat seit seinem Start 1998 Herausragendes zur kontinuierlichen Entwicklung des Wissenschaftsstandortes Magdeburg geleistet.

Als erstes ingenieurwissenschaftliches Institut der Max-Planck-Gesellschaft stärkt es mit seinen Forschungs- und Ausbildungsaktivitäten auf dem Gebiet der Bioprozesstechnik und Systembiologie den mitteldeutschen Biotechnologie-Standort. Verbundprojekte im Bereich der Prozesstechnik (u.a. zur Brennstoffzellenforschung) bilden die Grundlage einer engen Vernetzung mit der Otto-von-Guericke-Universität, der Fraunhofer-Gesellschaft sowie anderen Forschungseinrichtungen.

Gemeinsam mit der Magdeburger Universität wurden neue richtungsweisende Studienangebote eingerichtet, z.B. der Studiengang Biosystemtechnik (2004) und die auf Ausbildung von Doktoranden zielende International Max Planck Research School (2007).

Das auf 200 Mitarbeiter ausgelegte MPI ist mit gegenwärtig 210 Mitarbeitern an seine räumlichen Kapazitätsgrenzen gestoßen. Planung und Umsetzung neuer Forschungsprojekte und die Einstellung von Mitarbeitern (einschließlich von Forschungsgruppenleitern) sind stark eingeschränkt.

Seit 2002 wird ein Teil der Labor- und Büroflächen des MPI durch die Otto-von-Guericke-Universität genutzt. Ein ursprünglich nur bis 2005 bestehendes Mietverhältnis wurde auf Bitte der Universität bis März 2008 verlängert.

Die bereits 1998 gemachte Zusage des Landes Sachsen-Anhalt, eine adäquate räumliche Unterbringung der verfahrenstechnischen Lehrstühle der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg zu gewährleisten, wird auch zur zweiten Frist nicht eingehalten. Das MPI wurde informiert, dass hinsichtlich des Bauvorhabens von einem Baubeginn im Jahre 2009 und einer Fertigstellung 2011 ausgegangen wird.

Das Kuratorium sieht die Realisierbarkeit zahlreicher neuer Forschungsvorhaben, die weitere Entwicklung des Instituts und die Zusammenarbeit zwischen MPI und Universität gefährdet. Darüber hinaus wird auch eine Beeinträchtigung der Zusammenarbeit mit der Industrie und eine Schwächung des Biotechnologie-Standortes Mitteldeutschland befürchtet. Das Kuratorium hat diesbezüglich auch den Ministerpräsidenten angeschrieben und um Unterstützung gebeten.

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