Erstes von 48 ausgewählten EU Projekten startet am MPI Magdeburg – das INTENANT Projekt
Seit 1. Juni 2008 koordiniert das MPI Magdeburg unter der Leitung von Prof. Andreas Seidel-Morgenstern das aus 769 Projektanträgen ausgewählte EU Projekt, an welchem 11 europäische Projektpartner beteiligt sind.
Das Projekt INTENANT (INTegrated synthesis and purification of single ENANTiomers) wird im Rahmen des 7. Forschungsrahmenprogramms der Europäischen Union mit 3,7 Mio. Euro gefördert. Mit diesem Programm fördert die EU erstmalig verstärkt die Grundlagenforschung. Hierzu wurde ein eigenständiger Forschungsrat (European Research Council - ERC) gegründet. Dem ERC steht ein Budget von insgesamt 7,5 Mrd. Euro zur Verfügung. Das 7. Forschungsrahmenprogramm soll dazu beitragen, mittels zahlreicher Kooperationen im Rahmen konkreter, gezielter Projekte in Schlüsselbereichen der medizinischen, ökologischen, industriellen oder sozioökonomischen Forschung den Wandel von einer Ressourcen- zu einer Wissens- basierten europäischen Wirtschaft zu beschleunigen. Zusätzlich zu der Unterstützung durch die EU müssen die 11 Projektpartner aus 6 verschiedenen Ländern einen gewissen Eigenanteil beisteuern. Das INTENANT Projekt beschäftigt sich mit der Produktion reiner Enantiomere aus chiralen Substanzen, die für verschiedene Bereiche in der Pharma- und Kosmetikindustrie sowie der Lebensmittelindustrie immer mehr an Bedeutung gewinnen. Es handelt sich dabei um Moleküle, die in zwei Formen als Bild und Spiegelbild existieren. Gegenwärtig existieren zwei miteinander konkurrierende und i.d.R. unabhängig voneinander angewandte Konzepte, reine
Enantiomere zu produzieren. Das Ziel des EU geförderten Projektes ist es, die chemischen und physikalischen Methoden zu kombinieren, um eine Steigerung der Effizienz und Effektivität bei der Produktion von Enantiomeren mit hohem Reinheitsgrad zu bewirken. Die Folge wäre die Entwicklung neuer, kürzerer, kostengünstiger und besser anwendbarer Möglichkeiten für die Industrielle Produktion und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.
Das INTENANT Projekt am MPI Magdeburg ist ein Verbundprojekt und hat eine Dauer von 36 Monaten. Bei diesem Projekt schließen sich Partner aus Italien, Großbritannien, der Schweiz, Frankreich, Schweden und Deutschland zur Forschung und Entwicklung zu einem Konsortium zusammen. Die Projektpartner kommen sowohl aus dem akademischen als auch dem industriellen Umfeld. Die einzelnen Projektpartner arbeiten an unterschiedlichen Teilbereichen des Projektes, deren Ergebnisse am Max-Planck-Institut in Magdeburg gebündelt werden.
Das Magdeburger Institut fungiert als Projektkoordinator und ist damit als alleiniger Ansprechpartner der EU für die Betreuung des Projektes über den gesamten Projektzeitraum und dessen Nachbereitung/Evaluierung verantwortlich Das INTENANT Projekt wurde aus 769 Projektanträgen in 2 Evaluierungsdurchläufen als eines von 48 zu fördernden Projekten ausgewählt. Es gehört zu den ersten Projekten, für die bereits die Verträge abgeschlossen worden sind und in denen die Arbeit bereits aufgenommen werden konnte.
Partner des Intenant Projekts
- Max - Planck - Institute for Dynamiccs of Complex Technical Systems (Germany)
- Bayer Technology Services (Germany)
- AstraZeneca AB (Sweden)
- Molisa GmbH (Germany)
- Politecnico di Milano (Italy)
- Swiss federal Institute of Technology (Switzerland)
- Université de Rouen (France)
- University of Manchester (United Kingdom)
- Université Paul Sabatier (France)
- Stockholm University (Sweden)
- Dechema e.V. (Germany)