Förderschwerpunkt Systembiologie

Magdeburger Ingenieure und Mediziner erfolgreich im Wettbewerb des BMBF-Förderschwerpunktes Neue Methoden in der Systembiologie

23. September 2009

Von einem internationalen Expertengremium ausgewählt, profitiert ein interdisziplinärer Forschungsverbund am Standort Magdeburg von der Ausschreibung des Bundes­mini­steriums für Bildung und Forschung Neue Methoden in der Systembiologie.
An dem mit 960.000 € geförderten Forschungsverbund sind Wissenschaftler aus der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Verfahrenstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme sowie die Software-Firma Computing in Technology (CiT) GmbH in Rastede beteiligt.

Der interdisziplinär ausgerichtete Forschungsverbund mit dem Projektitel MODEXA: Modellgestützte Methoden zur optimalen Gestaltung von Stimulus-Experimenten und dynamischen Analyse von Signaltransduktionsprozessen beginnt seine Tätigkeit im Septem­ber 2009.
Ziel ist es, neue experimentelle und theoretische Ansätze zu ent­wickeln, mit deren Hilfe komplexe biologische Systeme besser beschrieben und erfasst werden können.
Im Verbundprojekt bündeln sich die Disziplinen Biomedizin, System­verfahrens­­technik, Prozessdynamik und Softwaretechnik zu einem iterativ arbeitenden Forschungsnetzwerk.

Gefördert werden die Magdeburger Forschergruppen von Prof. Dr. Michael Naumann (Institut für Experimentelle Innere Medizin), Prof. Dr. Kai Sundmacher (Lehrstuhl für Systemverfahrens­technik und Direktor am Magdeburger Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme), Dr. Michael Mangold (Max-Planck-Institut Magdeburg) und Dr. Michael Wulkow (Computing in Technology (CiT) GmbH Rastede).
Sie werden im Rahmen des MODEXA Projektes im Detail die zelluläre NF-kB Signaltransduktion nach DNA-Schädigung (z.B. UV-Licht oder chemische Noxen) experimentell und mit Hilfe von systemtheoretischen Methoden bearbeiten.

Die NF-kB Signaltransuktion spielt nicht nur bei Entzündungsprozessen, sondern auch bei Differenzierungsprozessen, z.B. Zellwachstu,m eine wichtige Rolle.
Faktoren des NF-kB Systems sind u.a. auch Zielstrukturen für Medikamente in der Krebstherapie (z.B. Topoisomerase Inhibitoren).
Die Untersuchung des dynamischen Antwortverhaltens der Zellen gegenüber unterschiedlichen Therapeutika erlaubt den Wissenschaftlern anschließend die Formulierung von Modellen, die die zellulären Signaltransduktionsprozesse mathematisch beschreiben.

Ziel ist es, ein Software-System (MODEXA-Toolbox) für die optimale Versuchsplanung und die optimale Gestaltung von Befragungssignalen zu entwickeln.
Außerdem soll diese Toolbox zuverlässig einsetzbar sein, um die umfangreichen Daten aus den biomedizinisch höchst aufwendigen Experimenten zu erfassen, für die systematische Modellierung der Signaltransduktion strukturiert aufzubereiten und im zyklischen Wechselspiel mit den Experimenten die Aufklärung der komplexen Signal-Netzwerke nachhaltig zu beschleunigen.

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