Entwicklung von ressourcenschonenden chemischen Produktionsverfahren
DFG fördert Forschungsprojekt mit 8 Millionen EURO / Beteiligung des MPI für Dynamik komplexer technischer Systeme und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat einen neuen Sonderforschungsbereich/Transregio (SFB) bewilligt und 8 Millionen EURO Förderung zugesagt. Wissenschaftler des Max-Planck-Institutes für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg forschen gemeinsam mit ihren Kollegen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der TU Berlin und der TU Dortmund an einem Projekt zu Integrierten chemischen Prozessen in flüssigen Mehrphasensystemen. Die Forscher wollen neue Produktionsverfahren entwickeln, die in Zukunft wichtige Grundchemikalien aus Erdöl durch vergleichbare Stoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe ersetzen können. Die Förderung ist für eine Gesamtlaufzeit von zwölf Jahren vorgesehen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat den neuen Sonderforschungsbereich (SFB)/Transregio "Integrierte chemische Prozesse in flüssigen Mehrphasensystemen" unter Beteiligung der Universität Magdeburg bewilligt.
Dies teilte die DFG am 18.11.2009 mit. Die DFG fördert das Vorhaben mit 8 Millionen EURO zunächst für vier Jahre.
Geplant und inhaltlich angelegt ist eine Gesamtlaufzeit des SFB/Transregio von zwölf Jahren mit insgesamt drei Förderperioden.
19 Projektleiterinnen und Projektleiter mit ihren Arbeitsgruppen von der TU Berlin, der TU Dortmund, der Universität Magdeburg und dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme werden die Entwicklung von effizienten ressourcenschonenden Produktionsverfahren erforschen.
“Damit wird Magdeburgs exzellente Stellung in der Verfahrenstechnik weiter ausgebaut und nochmals sichtbar gestärkt. Ich freue mich, dass beide Magdeburger Partner, die Universität und das MPI, hier erneut erfolgreich an einem Strang ziehen und sich nun auch mit der TU Berlin und TU Dortmund intensiv vernetzen werden”, sagt Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher, Standortkoordinator des Projektes in Magdeburg und Geschäftsführender Direktor des MPI für Dynamik komplexer technischer Systeme.
Unterstützt wird das Verbundprojekt auch durch den Neubau eines Forschungsgebädes für die Verfahrenstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit einem Volumen von ca. 12 Millionen Euro.
Der Neubau wird u.a. die Lehrstühle für Chemische Verfahrenstechnik und Systemverfahrenstechnik berherbergen, die maßgeblich an dem Forschungsvorhaben beteiligt sind.
Anwendungsgebiete Integrierte chemische Prozesse in flüssigen Mehrphasensystemen
In dem neuen Sonderforschungsbereich/Transregio befassen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Entwicklung von effizienten Produktionsverfahren.
Dafür sollen neuartige Methoden und chemische Reaktionssysteme konzipiert und angewendet werden.
Eine Bottom-up-Vorgehensweise - die, von der Reaktion ausgehend, in den Gesamtprozess mündet - und ein Top-down-Lösungsansatz - der, basierend auf möglichen Prozessvarianten, Anforderungen an einzelne Prozessschritte formuliert - werden miteinander kombiniert und umgesetzt.
In der Konsequenz wird nicht allein der Reaktionsschritt, sondern der gesamte Prozess vom Rohstoff bis zum Reinprodukt behandelt.
Ziel ist die Konzeption ressourceneffizienter Prozesse bei erheblich verkürzten Entwicklungszeiten.
Mit Blick auf diese integrierte Prozessbetrachtung werden neue Methoden zur zielgerichteten Ermittlung der kinetischen und thermodynamischen Grunddaten, zur optimalen Gestaltung der verfahrenstechnischen Grundoperationen für Reaktion und Stofftrennung sowie zur beschleunigten Prozessentwicklung und -optimierung erarbeitet. Das Marktvolumen für derartige Produkte wie beispielsweise Kunststoffe und Waschmittel beträgt zirka 10 Millionen Tonnen pro Jahr. Diese werden dann ressourcenschonender aus zum Teil nachwachsenden Rohstoffen hergestellt.
Mit den entwickelten Methoden und Werkzeugen wollen die Forscherinnen und Forscher das Tor für die technische Realisierung einer neuen Klasse chemischer Produktionsprozesse öffnen.