Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland

20. März 2012

„Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Deutschland – Ein Rückblick auf 10 Jahre und ein Seitenblick nach Sachsen-Anhalt“ ist ein Vortrag überschrieben, den Prof. Andreas Zick, Psychologe an der Universität Bielefeld, am 4. April um 18.00 Uhr in der Ratsdiele des Alten Rathauses hält. Interessierte Magdeburgerinnen und Magdeburger sind dazu herzlich eingeladen, der Eintritt ist frei.

Initiator des Vortragsabends ist das Magdeburger Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme. Unterstützt wird die Veranstaltung durch die Otto-von-Guericke-Universität und die Ottostadt Magdeburg. „Forschung benötigt internationalen Austausch“, erklärt dazu Prof. Andreas Seidel-Morgenstern vom Max-Planck-Institut. „Die wissenschaftlichen Einrichtungen in Magdeburg, wie das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme und die Otto-von-Guericke-Universität pflegen einen regen Austausch mit vielen anerkannten Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. Wissenschaftler aus aller Welt sorgen mit ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen für eine anregende Arbeitsatmosphäre und bereichern auch über die rein wissenschaftliche Arbeit hinaus das vielfältige Leben in der Stadt Magdeburg. Daher setzen wir uns für ein tolerantes und friedliches Miteinander in unserer Stadt ein. Dieser Vortrag soll einen Beitrag dazu leisten.“

Zehn Jahre lang hat das Projekt „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ an der Universität Bielefeld die Meinungen der Deutschen über Minderheiten und schwache soziale Gruppen in repräsentativen jährlichen Umfragen beobachtet. Analysiert wurden die Ursachen, Ausdrucksformen und Konsequenzen von Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierungsabsichten. Ebenso wurde analysiert, in welchem Ausmaß Vorurteile mit anderen Einstellungen zur Gesellschaft, mit Lebenslagen und rechtsextremen wie rechtspopulistischen Orientierungen zusammenhängen.

Der Vortrag erstattet einen Bericht über die aktuelle Stimmungslage und es wird ein besonderer Blick auf menschenfeindliche Mentalitäten in Sachsen-Anhalt geworfen. Es soll zudem die Frage aufgeworfen werden, wie die Mitte der Gesellschaft menschenfeindlichen Meinungen und Taten begegnen kann, um den Schutz von Menschen zu fördern.

Der Referent, Prof. Andreas Zick hat Psychologie und Theologie studiert, ist promoviert und habilitiert in Psychologie, seit 2008 Professor für Sozialisation
und Konfliktforschung der Fakultät für Erziehungswissenschaft und Mitglied des Instituts für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld. Seit 25 Jahren forscht er über Vorurteile und Konflikte zwischen Gruppen. Er ist Mitglied der Forschungsgruppe "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" und hat im Jahr 2008 dazu eine europäische Vergleichsstudie durchgeführt.

Der Vortrag am 4. April in der Ratsdiele des Alten Rathauses beginnt um 18.00 Uhr. Interessierte Magdeburgerinnen und Magdeburger sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Der Vortrag wird im Rahmen des Zivilcourage-Projekts „Otto greift ein“ durchgeführt. Der offizielle Auftakt des Projektes findet am 19. April 2012 im Hegel-Gymnasium Magdeburg statt.
Weitere Informationen unter www.otto-greift-ein.de

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