Ingenieurwissenschaftliche Einblicke
Hartmut Möllring, Minister für Wissenschaft und Wirtschaft in Sachsen-Anhalt, besuchte in Begleitung von Hans-Joachim Hennigs, Leiter der Abteilung Forschung und Innovation des Landesministeriums, das Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme. Die vier Direktoren des Instituts, darunter Geschäftsführender Direktor Prof. Dr. Peter Benner, begrüßten die beiden Ministeriumsvertreter am 9. Januar 2014.
Der Minister erhielt einen Einblick in die interdisziplinäre Arbeitsweise und das internationale Umfeld des Instituts, in dem Ingenieure und Mathematiker an der Analyse und Optimierung physikalisch-technischer, chemischer und biotechno-logischer Prozesse arbeiten, um diese zu optimieren.
Auf seinem Rundgang durch das Institut sprach Minister Möllring mit Prof. Dr.-Ing. Andreas Seidel-Morgenstern und Doktorand Erik Temmel aus der Fachgruppe Physikalisch-Chemische Grundlagen der Prozesstechnik.
Sie zeigten ihm u.a. den 20-Liter-Kristaller und erläuterten ihre Forschungsarbeit, in der sie versuchen, Paramater für mathematische Modelle zu identifizieren und verifizieren, um diese für industrielle, großtechnische Kristallisationsprozesse zu optimieren.
PD Dr. Yvonne Genzel erläuterte Minister Möllring biotechnologische Prozesse zur Herstellung von viralen Impfstoffen. Sie arbeitet in der Fachgruppe Bioprozesstechnik von Direktor Prof. Dr.-Ing. Udo Reichl und konzentriert ihre Forschungsarbeiten momentan u.a. auf die Entwicklung kontinuierlicher Prozesse bei der Hochzelldichte. Udo Reichl verdeutlichte, dass das MPI in Europa fast die einzige Einrichtung im wissenschaftlichen Bereich sei, die zellkulturbasierte Impfstoffherstellung im Maßstab bis zu 15 Litern erforscht.
Nach einem kurzen Abstecher zum Rechencluster „otto“ des MPIs mit Prof. Dr. Peter Benner zeigte ihm Doktorandin Melanie Fachet im Algenlabor den Photobioreaktor und wie im Labor Mikroalgen kultiviert werden. In der Gruppe Prozesstechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher untersucht sie das Wachstum und die Produktbildung bei Algen und simuliert z.B. Lichteinfall, um Auswirkungen äußerer Bedingungen beobachten und steuern zu können.
Der Minister zeigte sich sehr interessiert, insbesondere an denen auch für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes Sachsen-Anhalts wichtigen Forschungsthemen im Bereich der Energieumwandlung und Impfstoffherstellung. Er sicherte dem Institut im Rahmen seiner Möglichkeiten und unter Berücksichtigung der schwierigen Finanzsituation des Bundeslandes die volle Unterstützung bei der weiteren Entwicklung des MPIs zu.