Prof. Dr.-Ing. Ernst Dieter Gilles trug sich ins Goldene Buch der Stadt Magdeburg ein

Prof. Dr.-Ing. Ernst Dieter Gilles, Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg, trug sich am 3. Juli 2013 im Alten Rathaus Magdeburg in das Goldene Buch der Landeshauptstadt ein.

3. Juli 2013

Prof. Gilles habe den heutigen Wissenschaftsstandort mit seiner Arbeit maßgeblich mitgeprägt, sagte der Magdeburger Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper aus Anlass dieser Würdigung. Dank des herausragenden Engagements aller in Magdeburg ansässigen wissenschaftlichen Einrichtungen habe sich die Stadt in den vergangenen Jahren zu einem beeindruckenden Standort für Forschung und Wissenschaft entwickelt, hieß es weiter.

Das Max-Planck-Institut beschäftigt rund 200 Mitarbeiter und sei somit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt. Viele dieser Mitarbeiter kommen aus anderen Bundesländern und aus dem Ausland und bereichern damit auch das kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Landeshauptstadt, hieß es in der Würdigung seitens der Stadt.

Prof. Gilles habe mit seinen herausragenden Leistungen und seinem Engagement als Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts in Magdeburg einen entscheidenden Anteil an der Erfolgsgeschichte des Instituts und des Standortes Magdeburg. Als Wissenschaftler und Hochschullehrer habe er eine Generation von Absolventen und Doktoranden geprägt und ihr zu hervorragenden beruflichen Perspektiven verholfen. “Er gilt als Repräsentant der Stuttgarter Schule, beweist ein feines Gespür für neue Entwicklungen und Fragestellungen und besitzt die unabdingbaren Führungsqualitäten, die zum Aufbau des Max-Planck-Instituts in Magdeburg von Nöten waren”, so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper.

Prof. Ernst Dieter Gilles, geboren 1935 in St. Goarshausen, promovierte 1963 an der Technischen Hochschule Darmstadt. Nach der Habilitation für das Fach Regelungstechnik ebendort im Jahre 1966 wurde er 1968 Ordentlicher Professor und Direktor am Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik der Universität Stuttgart, wo er bis zum Jahre 2005 wirkte. Von 1997 bis 2008 war er Direktor des Magdeburger Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg und Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft. Ab 1999 war er Honorarprofessor an der Universität Magdeburg. Bis 2011 leitete er die Fachgruppe Systembiologie am Max-Planck-Institut Magdeburg. Ihm wurden vier Ehrendoktorwürden verliehen, unter anderem von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (2005). Seine Leistungen wurden u. a. mit dem DECHEMA-Preis der Max-Buchner-Forschungsstiftung (1967), der Carl-Friedrich-Gauß-Medaille (1992), dem Ernest-Solvay-Preis (1992), dem Nordic Process Control Award (2004), dem Karl-Kupfmüller-Ring (2005) und der Arnold-Eucken-Medaille (2006) gewürdigt. Ernst Dieter Gilles wurde zum Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften (1998), zum Korrespondierenden Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft (2000), zum Außerordentlichen Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (2001) und zum Mitglied im Konvent der Technikwissenschaften der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (2002) berufen. Von 1990 bis 1996 war er Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

In 2013 jährt sich die Arbeitsaufnahme des Max-Planck-Institutes für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg zum 15. Mal. Im Juni 1998 nahm das Max-Planck-Institut mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seine Arbeit in Magdeburg auf, nachdem der Senat der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften e.V. im Jahr 1996 die Gründung des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme, des ersten ingenieurwissenschaftlich ausgerichteten Instituts der Max-Planck-Gesellschaft, beschlossen hatte. Der Standort Magdeburg wurde gewählt, weil die Otto-von-Guericke-Universität ein breites Spektrum an ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen und Forschungsschwerpunkten bietet.

Am Max-Planck-Institut Magdeburg sind seitdem mehr als 200 gut ausgestattete Arbeitsplätze für hochqualifiziertes Personal entstanden, angeschoben durch die Grundfinanzierung der Max-Planck-Gesellschaft und vervielfacht durch zahlreiche Drittmittelaktivitäten, wie zum Beispiel das Forschungszentrum Dynamische Systeme: Biosystemtechnik. Viele Stellen sind durch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus anderen Bundesländern und dem Ausland besetzt worden, was positive Auswirkungen auf die Entwicklung der Stadt und des Landes hat. Durch erste Ausgr&umml;ndungen aus dem Max-Planck-Institut Magdeburg ist ein weiterer Aufwuchs zu erwarten.

Zur Redakteursansicht