Prof. Dr. Uwe J. Meierhenrich, Kometenmission Rosetta: Analytisch-chemische Experimente auf dem Kern des Kometen

Prof. Dr. Uwe J. Meierhenrich, Kometenmission Rosetta: Analytisch-chemische Experimente auf dem Kern des Kometen

  • Date: May 4, 2017
  • Time: 06:30 PM - 09:00 PM (Local Time Germany)
  • Speaker: Prof. Dr. Uwe J. Meierhenrich, Universität Nizza Sophia-Antipolis, Institut für Chemie
  • Université Nice Sophia Antipolis, Frankreich
  • Location: Lukasklause (Otto-von-Guericke-Zentrum) Magdeburg
  • Host: Otto-von-Guericke-Gesellschaft Magdeburg, Astronomische Gesellschaft Magdeburg

Kometenmission Rosetta - Analytisch-chemische Experimente auf dem Kern des Kometen

Prof. Dr. Uwe J. Meierhenrich, Universität Nizza Sophia-Antipolis, Institut für Chemie

Die Kometenforschung befindet sich in einer hoch-interessanten Phase: Nach dem Erfolg der Kometensonde Giotto im Jahre 1986 richtete die Europäische Weltraumbehörde ESA das Forschungsinteresse auf Kometen und visierte – zum ersten Mal in der Geschichte – eine kontrollierte Landung auf einem Kometenkern an. Es wurde angenommen, dass eine solche Landung ungeahnte Möglichkeiten bietet, die Kometenoberfläche in hoher Auflösung abzubilden sowie präzise chemische und physikalische in situ Analysen durchzuführen. Infolgedessen wurde die Rosetta Mission konzipiert und zur sogenannten Meilenstein-Mission der ESA benannt. Die Rosetta-Sonde startete im März 2004 mittels einer Ariane 5 Trägerrakete und erreichte den Zielkomenten 67P/Churyumov-Gerasimenko im August 2014. Rosetta führte das Landegerät Philae mit sich, welches im November 2014 von der Muttersonde abkoppelte und auf dem Kometenkern 67P landete. Diese Landung verlief nicht planmäßig, denn Philae ließ sich trotz dreier technischer Vorkehrungen (Eis-Harpunen, Spezial-Gasauslass und Eisschrauben) nicht korrekt auf dem Kometenkern verankern. Philae sprang auf der Kometenoberfläche drei- bis viermal über einen Zeitraum von zwei Stunden, bevor Philae in eine Ruheposition kam. Diese Ruheposition ließ die Datenübertragung von Philae zur Rosettasonde und von dort zur Erde zu. Philae enthält zehn wissenschaftliche Instrumente, darunter neben den Kamerasystemen CIVA und ROLIS den an ein Massenspektrometer (MS) gekoppelten enantioselektiven Gaschromatographen (GC) namens COSAC (cometary sampling and composition). COSAC analysierte die Kometenoberfläche nach der Landung und übermittelte Daten zur Erde. Die erhalten Daten zur organischen Zusammensetzung eines Kometenkerns werden auf dieser Sonderveranstaltung „Rosetta“ vorgestellt und interpretiert. Abbildungen des Kometenkern werden dreidimensional präsentiert.
*3D-Brillen stehen zur Verfügung

Referenz. Meierhenrich (2015) Comets and Their Origin – Rosetta’s Tool to Decipher a Comet. Wiley-VCH, Weinheim.

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