Absolventen der International Max Planck Research School Magdeburg mehrfach ausgezeichnet

20. November 2015

Gleich vier Auszeichnungen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gingen in diesem Jahr an Absolventen der International Max Planck Research School Magdeburg. Dr.-Ing. Philipp Berg, Maschinenbauingenieur, Dr.-Ing. Philipp Rumschinski, Verfahrenstechnikingenieur, und Dr. rer. nat. Matthias Voigt, Mathematiker, wurde der Preis für die beste Dissertation ihrer Fakultät verliehen. Dr.-Ing. Philipp Berg wurde zudem der Klaus-Erich-Pollmann-Forschungsförderpreis verliehen, der mit 5.000 EUR dotiert ist. Alle drei Wissenschaftler haben in der International Max Planck Research School Magdeburg (IMPRS) promoviert und erhielten den Preis für ihre exzellenten Forschungsleistungen auf hohem wissenschaftlichen Niveau.

Dr. rer. nat. Matthias Voigt, 29, Mathematiker, wurde als Bester Doktorand des Jahres 2015 der Fakultät für Mathematik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ausgezeichnet.

Matthias Voigt war von Januar 2011 bis Mai 2015 Mitglied der IMPRS Magdeburg und hat am Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg in der Fachgruppe Numerische Methoden in der System- und Regelungstheorie, geleitet von Prof. Peter Benner, in Kooperation mit der Fakultät für Mathematik der Otto-von-Guericke-Universität promoviert.

In seiner Arbeit hat er sich mit der mathematischen Analyse der optimalen Regelung linearer Systeme befasst, die durch differentiell-algebraische Gleichungen gegeben sind. Darüber hinaus hat Matthias Voigt den Einfluss von Störgrößen auf Systemeigenschaften und deren Robustheit untersucht. Er hat dabei ein bahnbrechend neues Kalkül, basierend auf Dissipationsungleichungen, Lur'e-Gleichungen und verallgemeinerten Eigenwertproblemen mit Hamiltonischen Symmetrien, entwickelt, womit jahrzehntealte offene Probleme in der Systemtheorie gelöst wurden.

Matthias Voigt setzt seine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn gegenwärtig als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Mathematik an der Technischen Universität Berlin fort.

Dr.-Ing. Philipp Berg, 30, Ingenieur für Maschinenbau, wurde als Bester Doktorand des Jahres 2015 der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg geehrt.

Zudem wurde ihm der Klaus-Erich-Pollmann-Forschungsförderpreis verliehen. Der Preis fördert das weitere wissenschaftliche Forschen mit anderen WissenschaftlerInnen an in- oder ausländischen Universitäten und gemeinsame Forschungsvorhaben mit internationaler Ausstrahlung.

Philipp Berg war von August 2011 bis März 2015 Mitglied der IMPRS Magdeburg und hat seine ingenieurwissenschaftliche Promotion in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Dominique Thévenin am Institut für Strömungstechnik und Thermodynamik erarbeitet.

Im Kern seiner Arbeit geht es um die Nutzung numerischer Methoden der Strömungsmechanik zur Unterstützung der Behandlungsplanung von erkrankten Gehirngefäßen, insbesondere Aneurysmen. Somit können für den Patienten risikofrei Rupturvorhersagen ermittelt und verschiedenste Behandlungsszenarien virtuell erprobt werden.

Philipp Berg setzt seine Forschung an diesem Thema als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Gruppe „Hämodynamik/Tools“ am Forschungscampus STIMULATE der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg fort.

Dr.-Ing. Philipp Rumschinski, 35, Ingenieur der Verfahrenstechnik, erhielt die Auszeichnung Bester Doktorand des Jahres 2015 der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. 

Philipp Rumschinski war von November 2008 bis August 2015 Mitglied der IMPRS Magdeburg und hat auf dem Gebiet der Systemtheorie in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Rolf Findeisen am Lehrstuhl für Systemtheorie und Regelungstechnik promoviert.

In seiner Arbeit hat Philipp Rumschinski mengenbasierte Methoden zur Verifikation mathematischer Modelle unter Unsicherheiten, wie sie in vielen Fragestellungen zum Beispiel in der Biologie aber auch in der Automobiltechnik auftreten, entwickelt. Besonderes Augenmerk legte er hierbei auf den garantierten Nachweis von Systemeigenschaften, wie z.B. der Beobachtbarkeit, sowie der Verbindung zwischen zeitkontinuierlichen und zeitdiskreten Modellen.

Philipp Rumschinski ist zur Zeit Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Automatisierungstechnik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Über die International Max Planck Research School Magdeburg (IMPRS)

Die International Max Planck Research School for Advanced Methods in Process and Systems Engineering Magdeburg wurde 2007 in Kooperation des Max-Planck-Instituts für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg gegründet. Besonders begabte ausländische und deutsche Nachwuchswissenschaftler erhalten hier herausragende Forschungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Analyse, des Designs und der Optimierung hoch komplexer Prozesse in der Verfahrenstechnik, Chemie und Biologie.

Maßgeblich ist ein enges Zusammenwirken von theoretischer Betrachtung und experimenteller Untersuchung. Bekannte und neue mathematische Modelle und Methoden sollen sowohl (weiter)entwickelt als auch angewendet werden, um so in der Theorie zum gezielten Entwurf und zur Optimierung verfahrenstechnischer und biotechnologischer Prozesse beizutragen. Das Ziel der experimentellen Untersuchungen ist es, die naturwissenschaftlichen Grundlagen von biologischen und chemischen Prozessen zu erforschen, zu verstehen und zu analysieren und die mathematischen Modelle zu überprüfen.

Derzeit forschen mehr als fünfzig Doktoranden aus 17 Ländern in der IMPRS Magdeburg. Seit der Arbeitsaufnahme der IMPRS in 2007 haben nunmehr 28 Doktoranden ihre Promotion erfolgreich abgeschlossen.

Akademischer Festakt am 19. November 2015

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) ehrt auf dem Akademischen Festakt, der wichtigsten Veranstaltung der Alma Mater im akademischen Jahr, exzellente Forschungsleistungen ihrer Mitarbeiter und Absolventen. Der Fakultätspreis ist mit 1.000 EUR dotiert und wird für die naturwissenschaftlichen Fakultäten von der Karin-Witte-Stiftung zur Verfügung gestellt.

Der mit 5.000 Euro dotierte Klaus-Erich-Pollmann-Forschungsförderpreis richtet sich an junge WissenschaftlerInnen der OVGU nach dem Abschluss ihrer Promotion(en), deren Arbeit mit summa cum laude bewertet wurde(n). Die BewerberInnen sollen durch ihr weiteres wissenschaftliches Forschen mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an inländischen oder ausländischen Universitäten kooperieren und durch eventuelle gemeinsame Forschungsvorhaben die internationale Ausstrahlung der Universität Magdeburg fördern. Der Förderpreis ist diesem Anliegen entsprechend anzuwenden. Karin Witte, Mäzenin und Förderin der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, hat 2013 erstmals den Klaus-Erich-Pollmann-Forschungsförderpreis ausgelobt.

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