Modellierungskonzept von Kristallisationsprozessen: Otto-Hahn-Medaille für Dr.-Ing. Christian Borchert

Im Rahmen der Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Potsdam wurde Dr.-Ing. Christian Borchert, Alumnus des Max-Planck-Institutes für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg, am 5. Juni 2013 die Otto-Hahn-Medaille 2012 für den wissenschaftlichen Nachwuchs der Max-Planck-Gesellschaft verliehen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 7.500 EUR verbunden.

5. Juni 2013

Christian Borchert wird damit für seine Arbeiten zur Modellierung und Beobachtung der Wachstumsdynamik polyedrischer Kristalle ausgezeichnet. Mit diesem Thema promovierte er mit Auszeichnung 2012 an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme Magdeburg.

Für die optimale Steuerung technischer Kristallisationsprozesse ist es von zentraler Bedeutung, nicht allein die Größe der wachsenden Kristalle zu erfassen, sondern auch deren Form. In der Regel nehmen sie eine polyedrische Form an.

“Herr Dr.-Ing. Christian Borchert hat in seinen wegweisenden Forschungsarbeiten ein systemtheoretisch fundiertes Modellierungskonzept entwickelt, mit dem man die Wachstumsdynamik von polyedrischen Kristallen und Kristallpopulationen beschreiben kann.”, sagt Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher, Betreuer der Promotionsarbeit, in seinem Empfehlungsschreiben an die Max-Planck-Gesellschaft.

Darüber hinaus hat Christian Borchert einen Algorithmus entwickelt, mit dem man aus 2D-Graustufenfotos von Kristallen die 3D-Form der beteiligten Einzelkristalle rekonstruieren kann. Daraus lassen sich Informationen ableiten, mit deren Hilfe zukünftig Kristallisationsprozesse gezielt gesteuert werden können. Ziel ist die Herstellung von Kristallformen mit erwünschten Anwendungseigenschaften.

Über Dr.-Ing. Christian Borchert

Christian Borchert wurde 1983 in Cloppenburg geboren. Von 2002 bis 2007 studierte er Systemtechnik und Technische Kybernetik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Als Stipendiat der Ernest-Solvay-Stiftung studierte er von 2005 bis 2006 Chemische Verfahrenstechnik am Institut für Chemische Technologie in Prag. Seine Diplomarbeit verfasste er von 2006 bis 2007 unter Betreuung von Prof. D. Ramkrishna an der Purdue University in West Lafayette, USA – unterstützt durch ein Stipendium des DAAD. Von 2007 bis 2011 arbeitete er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut Magdeburg auf dem Gebiet der Systemverfahrenstechnik. Seine Promotion schloss er im Jahr 2012 ab. Seit November 2011 ist Christian Borchert als Laborleiter in der Forschung und Entwicklung des Chemiekonzerns BASF SE in Ludwigshafen tätig.

Über die Otto-Hahn-Medaille

Seit 1978 zeichnet die Max-Planck-Gesellschaft jedes Jahr junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende wissenschaftliche Leistungen, die sie in der Regel im Zusammenhang mit ihrer Doktorarbeit erbracht haben, mit der Otto-Hahn-Medaille aus. Diese ist mit einem Anerkennungsbetrag von 7.500 Euro verbunden. Durch die Preisverleihung sollen besonders begabte Nachwuchswissenschaftler zu einer späteren Hochschul- oder Forscherkarriere motiviert werden. Seit 1978 wurden bereits über 800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit der Otto-Hahn-Medaille ausgezeichnet. Die Auszeichnung wird jeweils während der Hauptversammlung der Max-Planck-Gesellschaft im folgenden Jahr verliehen.

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